Blogger an der Arbeit

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Bloggen kann ganz schön anstrengend sein

Nicht immer läuft es so rund wie es sich in den Berichten liest. Manchmal steckt eine richtige ‚Tortur‘ dahinter. Ein solcher Tag zeichnet sich heute ab. Darum habe ich mich spontan entschlossen, den neusten Produkttest quasi live zu dokumentieren.

Das Ziel ist es einen Testbericht über Dörr Zwischenringe zu schreiben. Da es draussen gerade stürmt und schneit habe ich mich entschlossen den Test im Fotostudio durchzuführen.

Blogger an der Arbeit

Material muss her

Als erstes schalte ich die Heizung im Fotostudio ein. Dann hole ich die Sachen welche ich für den Test benötige. Das ist die gesamte Olympus OM-D Ausrüstung, dazu die Nikon D800 mit einem Makro Objektiv und dem MacBook Pro. Ich entscheide mich, die Aufnahmen mit der Tethering Funktion von Adobe Lightroom zu schiessen. Dazu verbindet man die Kamera via USB Kabel mit dem Computer. Man kann dadurch die Kamera direkt am Computer bedienen und die Bilder werden umgehend auf den Computer übertragen.

Die Kabelsuche

Leider sind die Anschlusskabel zu kurz. Ich suche ein Verlängerungskabel. Da Olympus einen eigenen USB Stecker erfunden hat, muss ich auch noch ein Olympus Anschlusskabel finden. Die Nikon D800 hingegen benötigt ein USB 3.0 Anschlusskabel.

Nun habe ich alle Kabel zusammen. Doch Lightroom erkennt die Olympus nicht. Was ich wohl falsch gemacht habe? Ich probiere alles mögliche aus doch es funktioniert nicht.

Google dein Freund und Finder?

OK, ich google mal danach, ob die OM-D überhaupt Tethering unterstützt. Leider fällt dauernd die Internet Verbindung aus. Innerlich bin ich am ‚kochen‘.
Im Internet findet man viele Treffer zum Thema, nur nichts aussagekräftiges. Ich finde keinen konkreten Hinweis ob es geht.

Also probiere ich die Nikon D800 aus. Da bin ich sicher dass es geht. USB Kabel eingesteckt und es klappt.

1 Stunde später

Es ist schon eine Stunde vergangen und ich bin nicht ansatzweise bereit um mit dem Test zu starten.

Beim surfen überflog ich irgend was von einem Olympus Programm welches Tethering unterstützt. Ich finde Olympus Viewer 3 und installiere das Programm gleich. Die neu installierte Software will nun ein Update installieren. Also Augen zu und durch.

Was zum Teufel ist MTF?

Das Programm läuft endlich. Wenn ich die OM-D mit dem Mac verbinde kann ich an der Kamera zwischen Speicher / MTP / Drucken und Schliessen auswählen. OK, Drucken und Schliessen fallen schon mal weg. Was bedeutet MTP? Ich gebe es bei Google ein. Als erstes zeigt mir Google eine Seite aus meinem Blog. Super, da beschreibe ich nur wie man ein Firmware Update macht. Einmal mehr finde ich keine passende Antwort.
Im Handbuch findet sich ein einziger Hinweis: „Wenn Sie Windows Photo Gallery für Windows Vista oder Windows 7 verwenden, wählen 
Sie im Schritt 3 [MTP]“.
Also bleibt nur noch „Speicher“ übrig. Ich wähle Speicher und klicke OK. Nun steht auf dem Display „Warten“.

Während ich warte schaue ich den Olympus Viewer 3 etwas genauer an. Ganz links unten finde ich einen Reiter „Gerät“. Doch es ist kein Gerät aufgelistet. Ich befürchte, der Mac erkennt die Kamera nicht. Braucht es evt. noch einen Kamera Treiber? Einmal mehr wird Google in Anspruch genommen. Nein es gibt definitiv keine Treiber.

Falscher Weg gewählt

Nebenbei fand ich heraus, dass Olympus Studio und nicht Olympus Viewer dieses Tethering kann. Ich schaue nach ob ich eine CD mit Olympus Studio finde. Die Software scheint jedoch nicht zum Lieferumfang zu gehören. Olympus bietet zudem keinen Download an für die gesuchte Software. Ich gebe auf. Längst ist mein Blutdruck auf 180 gestiegen. Die Olympus Viewer Software habe ich gleich wieder gelöscht.

Soll ich nun die Testaufnahmen einfach auf die Speicherkarte aufnehmen und sie dann auf den Computer kopieren? So wie es normale Menschen machen würden? Auf keinen Fall! Es geht längstens nicht mehr um den Test der Dörr Zwischenringe. Es geht nun darum, dass ich Bilder direkt auf den Computer übertragen will.

Eye-Fi hilft weiter

Irgend wo liegt noch eine Eye-Fi Karte herum. Mit der kann man ‚ganz einfach‘ Bilder per W-LAN auf den Computer übertragen. Wo habe ich die Karte nur? Ich gehe sie jetzt gleich suchen.

Die Karte ist gefunden. Schnell die Software gestartet. Scheint zu funktionieren. Da ich die Karte schon länger nicht mehr nutzte noch schnell schauen ob es ein Firmware Update gibt. Doch das klappt irgendwie nicht. Es gibt weder eine Historie wo steht welche Version die neuste, noch kann ich den Menüpunkt „Firmware aktualisieren“ anklicken. Egal, wird auch so funktionieren.

Geduld, geduld …

Im Menü der Olympus gibt es einen extra Punkt unter Utility wo man Eye-Fi einschalten kann. Und siehe da, die ersten zwei Testbilder werden schon übertragen. 1%, 2%, 3%, …

Jetzt sind es schon 82%. Nun erinnere mich wieder, wegen der langsamen Übertragung kam sie nie wirklich zum Einsatz.
Via Datei – Automatisch importieren aktiviere ich in Lightroom die Ordner Überwachung. Die Eye-Fi Karte lädt die Bilder in einen leeren Ordner. Lightroom erkennt das und importiert die Bilder in eine Bibliothek.

Blogger an der Arbeit

Ich habe schon drei Testaufnahmen gemacht und es funktioniert immer noch. Meine Stimmung verbessert sich.

Staub und Makro

Das ausgesuchte Testmotiv, ein Swarovski Bärchen sieht auf den Makro Aufnahmen extrem verstaubt aus. Also wird das Motiv mit Wasser und Zahnbürste gründlich gereinigt.

Mittlerweilen wird es kalt im Fotostudio.  Damit die Eye-Fi Karte funktioniert musste ich die Türe vom ungeheizten Nebenraum öffnen, denn von da funkt mein Access Point. Die WiFi Antenne der Eye-Fi verschwindet im SD Kartenslot und hat einen entsprechend schlechten Empfang. Das haben die Entwickler bestimmt absichtlich gemacht um mich zu ärgern.

2 Stunden später

Es sind nun zwei Stunden vergangen und ich bin endlich bereit für den geplanten Test der Dörr Zwischenringe.
Spontan habe ich mich nun entschieden doch auf Tethering und WiFi zu verzichten. Die Übertragung dauert einfach zu lange und die Kälte nervt mich.

Zu hohe Erwartung?

Meine technischen Ansprüche an Adobe, Olympus, Eye-Fi und Apple sind wohl viel zu hoch. Man(n) würde glauben, dass eine Bildübertragung und Kamerasteuerung im Jahr 2014 keine Herausforderung mehr ist. Doch wie die Praxis zeigt, kann das ganz tückisch sein.

Meine Stimmung ist am Boden und ich werde nur noch die Testaufnahmen machen. Den Bericht schreibe ich zu einem späteren Zeitpunkt.

Es ist eine Hassliebe

Tja, ein Bloggerleben kann ganz schön anstrengend und nervenaufreibend sein, aber auch spannend und lehrreich.
Bei gut 150’000 Blog Besuchern und 300’000 Seitenbetrachtungen in den letzten 2 Jahren, bin ich genügend motiviert um weiter zu testen, fotografieren und zu berichten.

Ich wünsche Euch einen technisch störungsfreien Start in die neue Woche. 🙂

One thought on “Der holprige Weg zu einem Blogbericht”

  1. Lieber Heinz…
    das ist auch wieder ein cooler Bericht. Ich bin froh, dass es nicht nur mir manchmal so ergeht… habe mir auch mal so eine Eye-Fi Karte zum teste bestellt und habe sie wutentbrannt am selben tag im Mülleimer entsorgt. Nicht nur weil sie langsam war, sondern weil man sie nur online konfigurieren kann.
    Vielen Dank für Deine Arbeit und liebe Grüsse Felix

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