Am letzten Freitag fand unser Firmen Sommerfest statt. Als Überraschung durften alle Mitarbeiter/innen der BSW SECURITY AG einen Rundflug mit einer der bekannten Flugzeuge Ju 52 unternehmen. Da wir über sechzig Kolleginnen und Kollegen sind, füllten wir ganze vier Ju 52. In zwei Etappen teilten flogen so pro Ju 52 je 17 Personen mit. Die andere Gruppe sah sich während dieser Zeit das Fliegermuseum Dübendorf an.
Das Flugzeug aus Wellblech
Die vier Ju 52 vom Air Force Center Dübendorf stammen aus dem Jahre 1939. Die Wellblechverkleidung ist eines der typischen Merkmale der Junkers Flugzeuge. Jedes Flugzeug ist mit drei BMW Motoren ausgestattet. Es können bis zu 17 Personen pro Flugzeug transportiert werden.
Technische Daten
Detaillierte technische Daten über dieses Flugzeug findet man z.B. bei Wikipedia. Spannend ist sicher die eher ‚gemütliche‘ Fluggeschwindigkeit von rund 180 km/h.
Reisekomfort der Ju 52
Nun ja, die Ju 52 ist bestimmt nicht das leiseste Transportmittel. Ich würde sogar behaupten, es ist sehr laut wenn die drei 9 Zylinder BMW Motoren mit je 500 PS Leistung auf Reisegeschwindigkeit getrimmt werden. Das passt aber ganz gut zu diesem Retro Flugfeeling.
Fensterplatz garantiert. Hier gibt es keinen Kompromiss, jeder bekommt einen Fensterplatz. Die Sitze sind nicht wirklich bequem und die Beinfreiheit ist sogar noch geringer als z.B. in einem Germania Flieger. Mit meinen 183cm Länge drücke ich meine Knie dem Vordermann voll in den Rücken. Aber Egal, sobald das Anschnallt Zeichen erlischt kann man aufstehen und die Plätze tauschen. Das wurde in unserer Gruppe auch fleissig genutzt und so konnte ich von den verschiedensten Plätzen aus fotografieren.
Fotografieren in der Ju 52
Leider wusste ich im Voraus nicht das wir einen Rundflug mit der Ju 52 machen. So hatte ich keine richtige Kamera dabei. Zum Glück hatte ich mein iPhone 5 und das neue Geschäftstelefon, das Huawei P8 in der Hosentasche. Zeitweise fotografierte ich mit dem iPhone und gleichzeitig filmte ich mit dem Huawei P8. Schliesslich wusste ich dass ich nicht so schnell wieder in einer Ju 52 sitzen werde.
Hätte ich von diesem wirklich hammergeilen Event gewusst, wäre die Olympus OM-D E-M5 mit geflogen. Dazu hätte ich das 9 – 18mm Zoom, das 17mm f/1.8 und das 45mm f/1.8 eingepackt. Ein Mega Zoom kann man sich sparen, denn die Vibrationen sind ganz schön stark. Eine Brennweite von bis zu 600mm würden wenig Sinn machen. Dazu würde ich ein passendes Zirkular Polfilter empfehlen weil die Glasscheiben je nach Licht stark spiegeln. Mit dem Filter könnte man solche Reflektionen auf ein Minimum reduzieren.
Einmal mehr bewährt sich die Regel, die beste Kamera ist immer die welche man dabei hat. 🙂
Hammer Wetter
Keine Ahnung wie so ein Flug wäre wenn es regnet oder stürmt. Aber wir hatten unheimliches Glück und es war abartig super gutes Wetter. Die Kehrseite von so tollem Wetter ist die extreme Helligkeitsdynamik. Schlussendlich war das auch der einzige Grund warum ich mir meine Olympus Kamera herbei wünschte. Denn mit den Smartphones musste ich im JPG Format fotografieren. Der grösste Nachteil von JPG ist, dass man im Nachhinein überbelichtete Aufnahmen nicht mehr retten kann. Das sieht man bei vielen Bildern. Insbesondere die schöne weisse IWC Ju 52 ist fast nur ein weisser Klotz. Mit RAW hätte ich das problemlos auskorrigieren können. Der zweite Vorteil wäre der höhere Dynamikumfang des Kamera Sensors gewesen.
Egal, es war geniales Wetter und ich genoss den Flug.
Bitte ohne Selfie Stick
Die nette Stewardess machte von mir ein Bild. Den Selfie Stick kann man also ruhig Zuhause lassen. Einfach fragen, jemand macht sicher ein Erinnerungsbild von Dir. Auch in unserer Gruppe wurde mit Selfie Sticks hantiert. Zum Glück passierte nichts, denn es schüttelt ziemlich fest und man kann den Stick rasch dem Nachbar ins Auge drücken.
Eine Ju, zwei Ju’s, drei Ju’s
Mit einer Ju 52 mitfliegen ist schon genial. Wenn dann aber eine zweite Ju 52 hinter, neben oder vor Dir fliegt macht es gleich noch mehr Spass. Die IWC Ju begleitet uns auf dem ganzen Weg. Schliesslich sass da das zweite Viertel der BSW Truppe im Flugzeug. Doch später besuchte uns auch noch die Falken Bier Ju.
Ab ins Cockpit
Früher durfte man während den Flügen noch einen Blick ins Cockpit werfen während die Piloten an der Arbeit waren. Heute ist das wegen der hohen Sicherheitsvorschriften eher selten möglich. Doch bei der Ju 52 ist das explizit erlaubt. Und so erhaschte ich auch einen Blick auf die nostalgisch wirkenden Cockpit Instrumente. Einfach Genial, hier wird noch mit elektrischen und mechanischen Komponenten gearbeitet. Nur das aufgesetzte Radar- und Funk-(?) System scheinen aus einer neueren Generation zu stammen. Wenn ich das richtig interpretiert habe, wird mit den drei Hebeln die Leistung der drei BMW Motoren geregelt.
Piloten und Crew
Im Nachhinein nochmals ein herzliches Dankeschön an die beiden Piloten und an die Stewardess. Wie ich auch der Ju 52 – Air Force Center Homepage entnehmen konnte arbeitet das gesamte Personal Ehrenamtlich. Das ist ja fast unglaublich. Ich bin beeindruckt.
Hier noch ein etwas anderer Blick vom Cockpit der Ju 52 …
Ganz Flott unterwegs
Ich war überrascht wie flott sich die Ju 52 in den Lüften manövrieren lässt. Es gab ein paar Momente wo ich mich fast wie auf einer Achterbahn-Fahrt fühlte. Einmal als wir eine enge Kurve um die Spitze des Mythen zogen. Einmal rum um die Spitze. Gefühlte 50 Meter vom Berg entfernt ging es in einer zügigen Steilkurve an den Wanderern vorbei.
Wie man auf dem ‚Beweisfoto‘ sieht, haben es die Passagiere, also die meisten Passagiere, ganz gut überstanden. 🙂
Spass pur
Also ich musste meine Freudentränen richtig fest unterdrücken, man will ja nicht sentimental erscheinen, so viel Freude hatte ich an diesem Firmenausflug. Ich werde mich noch lange an diesen Ausflug in die Zentralschweiz erinnern.
Weitere Impressionen
So, genug geschrieben und geschwärmt. Wer gerne etwas abenteuerlich in die Luft gehen möchte sollte sich dieses Abenteuer vom Militärflugplatz Dübendorf aus unbedingt mal leisten.
Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage AIR FORCE CENTER – Erlebnis fliegen in Dübendorf.
Ein herzliches Dankeschön für diesen unvergesslichen Flug geht auch an die Geschäftsleitung von meinem Arbeitgeber, der BSW SECURITY AG in Zürich.
Viel Spass bei den weiteren Bildern, wenn auch nur mit iPhone 5 und Huawei P8 fotografiert.
Ein toller Artikel. Gute Fotos. Als ehemaliger Angestellter bei BSW – 20 Jahre als Mister Notausgang – freut es mich sehr, solche Artikel zu lesen. Chapeau dem Fotografen und der BSW