Die Olympus OM-D E-M1 Mark II ist nach der E-M5 und E-M10 die dritte und letzte im Bunde der verbesserten Mark II Serie. Ich erhielt von Digitec eine nigelnagelneue Kamera zum testen. Um es vorweg zu nehmen, die Kamera hat mich durchgehend begeistert.

 

Testberichte

Ich möchte an dieser Stelle auf einen detaillierten Testbericht über die Kamera verzichten. Denn dazu gibt es schon genügend viele und vor allem sehr ausführliche und präzise Berichte. Hier ein par Verweise:

ENGLISCH
Der ultimativ krasseste und ausführlichste Test habe ich von Robin Wong gelesen: Olympus OM-D E-M1 Mark II Review. Seine Tests sind immer sehr ausführlich und vor allem mit fantastischen Bildern und Vergleichsaufnahmen belegt.

Ebenfalls ausführlich und vor allem neutral und professionell finde ich die Testberichte von DPREVIEW: Ultimate OM-D: Olympus E-M1 Mark II Review. Spannend sind die tabellarischen Vergleiche der technischen Daten zu ähnlichen Kameras und die Bilddatenbank wo man bei fast jeder Blend und ISO Bilder mit anderen Kameras vergleichen kann.

DEUTSCH
Markus Wäger schreibt als Fotograf und Blogger ebenfalls sehr ausführlich über die neue Kamera: Alles wird schneller: Olympus OM-D E-M1 Mark II

Hanspeter Frei schreibt auf avguide.ch ebenfalls einen höchst umfangreichen Testbericht zur Kamera: Wahnsinnig schnell und genau

Zusammengefasst kann man sagen dass die Berichte und Feedbacks grösstenteils sehr positiv ausgefallen sind.

 

Zielgruppe

Die E-M1 Mark II positioniert sich preislich im oberen Segment. Alleine der Body schlägt mit knapp 2’300 CHF ganz schön aufs Bankkonto. Zusammen mit dem M.ZUIKO PRO 12-40mm Objektiv kostet das Kit stolze 2990CHF. Dazu kommen mindestens zwei Reserveakkus und schnelle Speicherkarten. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, gehört schon so gut wie zur Zielgruppe. Einzig wer zu einem grossen Teil Aufnahmen im Dunkeln oder in der Nacht machen möchte und zudem auf ein Stativ verzichtet, ist wohl raus. Ansonsten sehe ich vom anspruchsvollen Einsteiger über den ambitionierten Hobby Fotografen bis zum Profi (der nicht mit Kameramarke oder Kameragrösse imponieren will/muss) zur Zielgruppe.

Man kann die Kamera bei Bedarf auf Automatik stellen und sich auf Zuverlässigkeit und Qualität von Olympus verlassen. Man kann jedoch eben so gut in die Tiefen der Menüs und Funktionen eintauchen und sich die Kamera nach eigenem Bedarf konfigurieren und bedienen.

Der Outdoor-Fotograf arbeitet bevorzugt mit den PRO Objektiven und geniesst dadurch die hohe Wasserdichtigkeit des Mark II Gespannes. Dass das wirklich funktioniert habe ich an meiner E-M5 Mark II zusammen mit dem 12-40 Pro Objektiv ausgiebig getestet. Im Südtirol fotografierte ich einen ganzen tag lang trotz strömendem(!) Regen. Die Kamera liess sich davon überhaupt nicht beeindrucken.

Stärken und Schwächen

Mir fallen spontan nur wenige Schwächen ein. Bei ISO Werten über 1600 brilliert die E-M1 Mark II mit dem neuen 20 Megapixel Sensor immer noch nicht. Wer mit etwas Rauschen leben kann und im Lightroom die richtigen Regler betätigt, kann über dieses Manko hinwegsehen. Die vielen Einstellmöglichkeiten an der Kamera sind zwar genial, können einem jedoch schon mal zur Verzweiflung bringen. Dreht man versehentlich an einem Einstellrad oder verstellt unbemerkt einen Schalter, kann die Kamera schon mal bockig werden, bis man sie wieder in den gewünschten Modus zurück gestellt hat. Bei gewissen Einstellungen stehen plötzlich gewisse Funktionen nicht mehr zur Verfügung. Da kann man schon das eine oder andere Mal verzweifeln.

Ein ausgiebiges Studium der Kamera ist daher absolut empfehlenswert. Nicht zuletzt auch um die Vielfalt der Kamera kennen zu lernen und zu nutzen. So sind nebst den üblichen Art Effekten und Szenen Automatiken vor allem Features wie Fokus Stacking und Fokus Bracketing von grossem Interesse. HDR vermatscht mir die Bilder meistens zu fest, in seltenen Fällen gibt es aber tolle Ergebnisse. So nutze ich HDR letzte Woche in der Abenddämmerung auf unserem London Tripp. Pro Capture konnte ich mangels Zeit gar nicht testen, ist aber von der Beschreibung her genial. Gesichtserkennung, Subject Tracking und andere Hilfsmittel nutze ich selber nicht. Kann aber z.B. an einer Hochzeit die nötig Geschwindigkeit für den ultimativen Schnappschuss liefern. Auch für die Freunde von Lightpainting bietet Olympus z.B. mit dem Livecomp starke Hilfsmittel.

Entgegen anderweitig berichteten Benutzererfahrungen, fand ich den Autofokus nicht wesentlich besser als den meiner E-M5 Mk II. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen (Nebel, Einstelllicht im Fotostudio) stosse ich immer mal wieder an Grenzen. In anderen Berichten wird der neue 121 Punkte Kreuzsensor Fokus jedoch gelobt. Vielleicht habe ich da noch nicht die richtigen Voreinstellungen gefunden.

Der 5 Achsen Bildstabilisator verleitet mich immer mehr dazu das Stativ Zuhause zu lassen. Kommt trotzdem das Stativ zum Einsatz, sollte man den Stabi jedoch unbedingt abschalten da er sonst dem Stativ entgegen wirkt. Je nach Brennweite kann man sogar eine Sekunde lang aus der Hand belichten! Das ist einfach genial. Über Geschwindigkeit und Bildqualität will ich hier gar nicht gross schwärmen. Es gibt bereits zu viele zu gute Bilder welche dies eindrücklich dokumentieren.

Der Ärger über den neuen Akku Formfaktor (nicht baugleich mit den älteren OM-D Akkus!) verflog insofern, weil er wesentlich länger hält als meine BLN-1. Trotzdem empfehle ich mindestens zwei zusätzliche Akkus anzuschaffen.

Es bestätigt gleich wieder, warum die oben verlinkten Testberichte so lange sind. Es gibt einfach zu viel zu schreiben über die Kamera. Mir kommen laufend Dinge in den Sinn die ich auch noch erwähnen möchte.

Bilder I

Nun kommen wir zum wichtigsten Thema, welches in der Schlacht um die besten technischen Daten manchmal fast unter gehen; den Bildern. Leider meinte es das Wetter nicht so gut mit mir und so musste ich passende Motive förmlich suchen.

 

Olympus OM-D E-M1 Mark II
Pferde im Morgennebel – Bei noch stärkerem Nebel bekommt der Autofokus etwas Mühe
Olympus OMD E-M1 Mark II
Die wollten fast nur grasen statt posieren – Pferdefotografie ist gar nicht so einfach, musste ich feststellen
Ich mag Pferde wahnsinnig. Sie sind so gross, stolz und trotzdem sehr sensibel. Mit der E-M1 kann man dies ganz toll festhalten.
E-M1 Mk. II mit dem Olympus M.ZUIKO 45mm Objektiv mit Festbrennweite (entspricht 90mm KB äquivalent)
Auch feinste Strukturen sowie Licht und Schatten löst die M1 problemlos auf. Auch hier kam das 45mm Objektiv zum Zuge.
Nebelstimmung im Wald. Mit dem 12-40mm f2.8 PRO Objektiv hat man einen flotten Zoombereich um sich den gewünschten Motivausschnitt zu gestalten.
Sollten die 40 resp. 80mm Brennweite einmal nicht reichen, kann man aus dem 20MP grossen Bild problemlos einen Ausschnitt verwenden.
Im Fotostudio macht die E-M1 Mark II eine besonders gute Figur. Die Kamera liegt wesentlich besser in der Hand als z.B. meine E-M5 Mk II mit Handgriff.
3DCONNEXION - Joystick für 3D CAD Zeichnungen
Hier musste mein 3D Connexion Joystick (hilft bei der Erstellung von 3D Print Zeichnungen) als Motiv herhalten. Mit dem 12-40mm kann man auch Makroaufnahmen erstellen.
Auch meine Baldina durfte mal wieder die Vitrine verlassen und als Fotomodell herhalten.
Hier das Ergebnis einer Fokus-Bracketing Aufnahme. Es werden mehrere Bilder mit unterschiedlicher Fokussierung übereinander gelegt und dann zu einer Aufnahme zusammen gefügt. Sitzt.
Schlussendlich machte ich kurz einen auf „Flugzeug Spotter“. Nicht mein Hobby, aber wenn man das Motiv praktisch vor der Haustüre hat, warum nicht mal Flugzeuge fotografieren.
Freihändig mit dem 70-300mm Olympus aufgenommen und zu einem Panorama beschnitten. 1/250 Sek. unterstützt vom 5-Achsen Bildstabilisator, da macht man sich keine Gedanken über Unschärfe.
Mit ISO 1600 belichtet. Hier zeigt die Olympus langsam ihre Schwäche. Der neue Bildsensor beginnt hier bereits mit leichtem Bildrauschen.
Dank 600mm Brennweite kann einem selbst durch den Zaun von Kloten aus, der eine oder andere Schnappschuss gelingen.
Unbearbeitete Rohaufnahme JPG bei ISO 3200. Die integrierte Rauschreduktion der Kamera ist recht effizient.
Die selbe unbearbeitete Aufnahme im RAW Format. Rohbild ohne Rauschunterdrückung bei ISO 3200

 

Fazit

Ich glaube man hat es schon aus meiner Beschreibung gemerkt. Ich bin absoluter Fan der gesamten Olympus OM-D Kamera Serie. Die Olympus OM-D E-M1 Mark II erhält von mir die maximale Punktzahl. Ich bin kurz davor einen Fehler zu begehen und mir die Kamera auch noch anzuschaffen. Zwei SD Kartensteckplätze, schnelle Belichtungsserien, Flüster Aufnahmemodus, 20MP Sensor und vieles mehr. Aber eigentlich bin ich mit den E-M5 Modellen ja schon zufrieden. Mal schauen.

Die Kamera wurde mir von Digitec zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Auf Grund der positiven Erfahrung mit der Kamera gibt es von mir eine überzeugte Kaufempfehlung:

Immer zu top Preisen bei Digitc erhältlich.

Olympus OM-D E-M1 Mark II – nur Gehäuse

Olympus OM-D E-Ma1 Mark II mit Kit Objektiv 12 – 40mm f 2.8

Bilder II

Dieses Olympus Retro Design gefällt mir zudem so gut, dass ich eine ganze Serie an Bildern von der Kamera selbst geschossen habe. Diese Aufnahmen entstanden mit der Oly OM-D E-M5 Mark II. Darum zu guter Letzt ein paar Bilder von der Kamera, aufgenommen im Fotostudio.

Olympus OM-D E-M1 Mark II mit M.ZUIKO 17mm f 1:1.8
Viele Einstellmöglichkeiten. Fast alle Knöpfe sind individuell programmierbar.
Die meist benutzten Funktionen legt man direkt auf einen der verfügbaren Tasten. Vieles ist jedoch schon richtig und am richtigen Ort verfügbar.
Die Tasten sind sehr griffig. Die Räder drehen sehr gut, haben aber die nötige „Strenge“.
Anschluss für eine externe Blitzanlage ist natürlich vorhanden. Der USB 3 Anschlussstecker erfreute mich besonders, nachdem Olympus bei den älteren Modellen eine eigene Schiene fuhr.
Die vielen Knöpfe sind zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Aber sie sitzen am richtigen Ort und helfen nach etwas Übung bei einer super schnellen Bedienung der Kamera.
Das Bedienkonzept ist bei allen OM-D Modellen in etwa gleich. Hat man eine Kamera verstanden, kann man problemlos zwischen den Modellen hin- und her switchen.
Olympus OM-D E-M1 Mark II – Eine Professionelle Kamera die über Jahre Spass macht! Kaufempfehlung!

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