Es kommt wieder die Zeit wo es draussen früher Dunkel und Kalt ist. Genau der richtige Zeitpunkt um die archivierten Bilder zu durchforsten um sie anderen Leuten zu präsentieren.

Es werden immer mehr

Wenn man im Internet nachliest, findet man unglaubliche Zahlen zum Thema Fotos hochladen pro Tag.
So lese ich bei Statistica, dass bereits 2008 rund 19 Mio. Bilder pro Tag auf die bekanntesten Social Media Plattformen hochgeladen wurden. Nur vier Jahre später schätzt man bereits 363 Mio. Dann der grosse Sprung, 2013 werden 1.2 Milliarden Bilder pro Tag im Internet publiziert. Nur ein Jahr später sind es nochmals 660 Mio. mehr pro Tag, also 1.8 Milliarden Bilder pro Tag resp. über 20’000 pro Sekunde! Quelle: Statistica

So sammeln sich meine Fotos Jahr für Jahr auf meinen Festplatten. Nicht ganz im Trend des Internets, aber doch in grossen Mengen. Mit Hilfe von Adobe Lightroom kann man seine persönlichen, statistischen Daten auf Knopfdruck aus den Bildern heraus lesen.

Hier mal nur die Bilder welche in unseren Ferien entstanden sind. Die ersten digitalen Aufnahmen machte ich 2002 mit einer Olympus C2000, 2 Megapixel Kamera. So haben sich alleine bei den Ferienfotos über 35’000 Bilder angesammelt. Insgesamt archiviere ich jedoch weit über 150’000 Bilder aus Fotoshootings usw.

Lightroom Statistik
Auswertung in Lightroom – Anzahl Ferienbilder

 

Eine weitere tolle Auswertung ist, wenn man die Bilder nach Kamera und Objektiv sortiert. Da gab es doch die eine oder andere Kamera mit der ich in den letzten 15 Jahren fotografierte. Die älteren Objektivdaten wurden früher nicht in die Bilddaten geschrieben. Darum fehlen hier viele Objektiv-Informationen. Trotzdem sieht man gut, welche Objektive mich auf Reisen am meisten begleiten.

Bilder Auswertung – Kameras und Objektive

 

Lightroom bietet zudem eine Sortierung nach Land, Bundesland/Kanton und Stadt an. Hier werden Städte aufgelistet, welche ich gar nicht kenne. Da ich viele Bilder ohne GPS Koordinaten aufgenommen habe, zeigt diese Statistik jedoch nur einen kleinen Teil der bereisten Orte. Meistens zeichnete ich die Koordinaten auf meinem separaten GPS Logger Columbus V-990 auf. In der Zwischenzeit gibt es übrigens dazu eine viel bessere Software für die Datenaufbereitung. Darüber sollte ich gelegentlich mal schreiben.

Bilder Auswertung – Länder, Städte, Orte

 

Dank der Kategorisierung nach Jahr, Land usw. kann ich mir sehr einfach ein Bilder-Set zusammenstellen mit den Bildern, die ich veröffentlichen möchte. Nun möchte ich erst einmal die neusten Reisebilder unserer Hamburg 2016 Silvesterreise, London 2017 sowie Schottland 2017 Trips veröffentlichen. Natürlich ist es damit noch nicht getan. Denn diese Grobselektion ergibt stolze 4’500 Bilder. Niemand will sich mehrere Tausend Bilder anschauen. Also geht es weiter.

 

Die Qual der Wahl

Es geht ans aussortieren der Bilder. Auch hier hat Adobe Lightroom die passenden Werkzeuge bereit. Dabei gehe ich so vor. Ich schaue mir die Bilder in der Vorschau resp. der Einzelbild Ansicht zügig durch. Dabei gebe ich den Bildern, welche mir spontan gefallen, eine 4. Dazu drücke ich einfach die Zahl 4 an der Tastatur.

Bilderselektion Lightroom London

 

Durch die Bewertung kann ich nachher ein Filter setzen und nur noch die Bilder mit einer Bewertung von 4 oder mehr Punkten anzeigen. Leider sind es danach immer noch viel zu viele Bilder. Also gehe ich die ganze Selektion noch einmal durch und gebe den Bildern entweder eine 0 (= ich habe mich schweren Herzens vom Bild getrennt) oder dann eine 5 (=dieses Bild muss man einfach sehen). Wenn es immer noch zu viel Bilder sind gehe ich ein paar Tage später nochmals drüber. Wenn ich es einfach nicht schaffe die Bilder auf eine anständige Menge zu reduzieren, lasse ich Karin über die Bilder gehen. Sie reduziert dann ziemlich radikal meine Selektion und ich verdrücke im Hintergrund eine Träne, wenn ich sehe wie immer mehr Bilder raus fliegen.

Bilderselektion mit Lightroom – Schottland 2017 Bilder

 

Wie und wo archivieren?

Ganz kurz möchte ich noch die Datenspeicherung erwähnen. Wenn man so viele Bilder aufgenommen hat, ist eine sichere Datenspeicherung extrem wichtig. Durch die wachsende Zahl der Bilder, welche zudem auch immer noch grösser werden gibt es nur wenige zahlbare und praktikable Lösungen. Während den Ferien verwende ich mehrere Speicherkarten. Die müssen nicht unbedingt sehr gross sein. Besser ist es, wenn man die Bilder auf mehrere Speicherkarten verteilt. Geht eine SD Karte kaputt, hat man so nicht alle Bilder verloren. Zudem lösche ich niemals Bilder direkt an der Kamera um z.B. Speicherplatz zu sparen. Jede Löschung kann einen Fehler auf der Karte verursachen und die Bilder unbrauchbar machen. Zudem kann man aus Versehen das falsche Bild oder gleich alle löschen. Jeden Abend kopiere ich die Bilder auf mein Mac Book. Von da gibt es noch zwei zusätzliche Kopien auf zwei 2.5″ Festplatten.
Zuhause kopiere ich die Bilder auf mein QNAP NAS Speichersystem. Dieses ist dank Raid 5 gegen Festplattenausfall gesichert. Per Kopierscript wird das NAS System Nachts zudem auf ein zweites NAS synchronisiert. Die beiden Geräte stehen an unterschiedlichen Orten. Damit schütze ich mich gleich noch gegen Feuer, Wasser und Diebstahl ab. So, genug gesichert, weiter mit den Bildern.

Bilder bearbeiten oder nicht?

Am einfachsten bezeichnet man sich als Purist. Das ist die einfachste Antwort um sich nicht mit Bildbearbeitung auseinander setzen zu müssen. „Ich bearbeite niemals ein Bild, damit würde ich mein Bild ja verändern.“ so die simple Begründung. Doch wer seine Bilder mit JPG aufgenommen hat, hat seine Aufnahme bereits massivst bearbeitet. Das passiert bereits in der Fotokamera vor der Aufzeichnung auf die Speicherkarte. Wer etwas mutiger ist nimmt seine Bilder im RAW Format auf. Damit wird man dazu ‚gezwungen‘ die Bilder zu bearbeiten. Denn ein RAW Bild ist grundsätzlich Flau, Unscharf und Flach. Zu diesem Thema habe ich bereits diverse Berichte geschrieben: „Wenn aus einem Foto ein Bild entsteht„, „Fotografie – Original oder Bearbeitet“ und „Vom Rohbild zum Internetbild„.

Mein Tipp: Wer gerne in den Ferien fotografiert sollte sich unbedingt mal Lightroom anschauen. Eine einfache Grundbearbeitung der Ferienbilder wertet die Aufnahmen extrem auf und man hebt sich mit wenig Aufwand etwas von der Masse ab.

Wo zeige ich meine Bilder?

So, jetzt haben wir die Ferienbilder gespeichert, aussortiert und unter Umständen nachbearbeitet. Nun will ich meine Bilder anderen Leuten zeigen.

Dazu gibt es fast unendlich viele Möglichkeiten. Aber eigentlich gibt es nur zwei Kategorien, wie ich meine Bilder zeigen kann. Entweder Online oder Offline. Beide Möglichkeiten haben ihren Reiz sowie Vor- und Nachteile.

Online: Instagram

Online

Hier zeigt man die Bilder hauptsächlich über das internet. Dazu gibt es Massen an Portalen, Communitys, Foren und anderen Webseiten wo man seine Bilder zeigen kann. Diese Variante ist meistens sehr günstig oder gar gratis. Man erreicht unter Umständen sehr viele Menschen. Der einzige Nachteil, man kennt diese Menschen meistens nicht. Sie geben oft anonym oder einfach als Peter, Marianne oder Mr.Photo ihre Kommentare ab. Wie ehrlich und kompetent diese sind, steht jedoch oft in den Sternen geschrieben.
Alleine auf meinen beiden schon in die Jahre gekommenen Fotogalerien http://privat.fotofreak.ch/ und http://foto.fotofreak.ch/ zählen über eine Million Views. Dazu kommen Galerien auf Facebook, Flickr, Twitter, Instagram und Fotocommunity sowie diversen kleinere Fotoplattformen dazu. Ich empfehle jedoch, dass man sich besser auf wenige Plattformen konzentriert als sich an dutzenden von Plattformen bewegt. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man sonst bald den Überblick verliert und an jedem Ort viel Aufwand betreibt um nur wenige User zu erreichen. Was ebenfalls spannen ist sind Wettbewerbe. So machte ich z.B. 2011 bei „The Lock of Switzerland“ mit. Ich schaffte es damals unter die Top 300, flog dann aber leider in der Endrunde raus. Ein grosser Nachteil bei der Online Präsentation: Die Bilder können problemlos geklaut und kopiert werden.

Offline: Fotobuch

Offline

Hier zeigt man die Bilder jenseits von Internet und Co. Hier ist die Reichweite bis auf wenige Medien wesentlich geringer. Wer sein Bild in einem renommierten Magazin platzieren kann, erreicht jedoch durchaus auch offline viele Menschen. Nicht zu vernachlässigen sind jedoch die klassischen Print Produkte. So z.B. in einem Fotobuch von Colorfotoservice. Ich berichtete schon öfters über Fotobücher. Auch wenn man hier eher einen kleineren, dafür auserwählten Kreis von Menschen erreicht, sind Fotobücher eine sehr persönliche Sache. Hier bekommt man direkt oder indirekt ein viel ehrlicheres Feedback zu seinen Bildern als bei der Online Präsentation. Sei es die Geschwindigkeit mit welchem die Betrachter das Fotobuch durchblättern oder an der Mimik und Kommentaren beim Betrachten. Hier gibt es noch Emotionen, Feedback, Fragen und Kommentare die nicht anonym über das WWW geschrieben werden. Bei Fotobüchern ist es jedoch noch wichtiger, nur eine kleine Auswahl an den Top Fotos der letzten Reise zu präsentieren. Zwischendurch sollte man etwas mutig sein und nur ein einziges Bild auf einer Doppelseite abbilden. Dann wieder eine tolle Collage usw. Auch Prints auf Acryl oder Leinwand sind eine tolle Möglichkeit seine Bilder zu präsentieren. Ein grosser Vorteil bei der Offline Präsentation: Die Bilder können nicht so schnell kopiert und weiter verbreitet werden.

 

Fazit

Ich möchte Euch dazu animieren, die auf den Festplatten und Smartphone ‚verstaubten‘ Bilder hervor zu holen um etwas daraus zu machen.
Wir machen immer mehr Bilder, die jedoch in der Menge unter gehen. Um seine Bilder einer grossen Menge zugänglich zu machen, zeigt man diese am besten Online. Das Risiko besteht dabei, dass die Bilder kopiert und weiter verwendet werden. Für einen auserwählten Kreis an Betrachtern ist die Offline Variante immer noch eine besonders edle Möglichkeit um seine schönsten Bilder zu zeigen und dafür ein ehrliches Feedback zu erhalten.

Adobe Lightroom ist eine sehr gute Lösung für ambitionierte Hobby Fotografen. Die Speicherung, Selektion, Bearbeitung und Ausgabe der Bilder für die Online- und Offline-Präsentation ist sehr einfach und schnell.

Wie viele Bilder hast Du auf Deinem Smartphone und auf Deiner Festplatte gespeichert? Also los! Schau sie Dir mal wieder an und präsentiere eine gezielte Auswahl davon im Internet oder einem Fotobuch.

Zu Schade für die Festplatte

Zum Schluss ein paar Bilder die ich aus unserer Schottland Reise ausgesucht habe. Wäre doch schade, wenn die einfach auf der Festplatte liegen bleiben und vergessen gehen?

Schottland 2017
Schottland 2017
Schottland 2017
Schottland 2017
Schottland 2017
Schottland 2017
Schottland 2017

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